Im April 2020 befand sich Josephine Fischer noch in ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau bei WÄHLER. Bereits damals hatte sie einen Beitrag geschrieben. Ergänzend dazu erfahrt ihr im aktuellen Interview, wohin sich ihre berufliche Situation fast drei Jahre später bei WÄHLER hin entwickelt hat und außerdem, mit welchen Zukunftsplänen sie sich aktuell beschäftigt.
1. Wie alt bist du, wie bist du bei Wähler gelandet und was machst du jetzt bei Wähler?
Ich bin Josephine. Ich bin 23 Jahre alt und habe von 2018–2021 meine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Wähler gemacht. Wähler habe ich im Internet gefunden, als ich auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz war. So bin ich bei Wähler gelandet. Nach meiner Ausbildung war bzw. bin ich aktuell noch in der Auftragsabwicklung am Standort in Tornesch tätig und betreue dort drei Kolonnen in der Abrechnung, schreibe dort Rechnungen, mache die Abrechnungen, bin mit den Versorgern in Kontakt und bearbeite Skizzen und mache neue Skizzen. Die Aufgaben sind sehr vielfältig und machen mir sehr sehr viel Spaß. Nebenbei bin ich noch Ausbilderin und betreue einen Auszubildenden am Standort in Tornesch.
2. Wenn du auf deine Ausbildung bei Wähler zurückschaust, was ist dir besonders in Erinnerung geblieben und was hat dir am meisten gefallen?
Als ich meine Auslandsaufenthalte sozusagen an den anderen Standorten hatte, war ich in Bremervörde für 12 Wochen, in Dorum glaube ich auch insgesamt für 14 oder 16 Wochen und habe dort verschiedene Abteilungen gesehen und das ist mir besonders in Erinnerung geblieben, weil es für mich die Ausbildung besonders gemacht hat und es mir Spaß gemacht hat in die unterschiedlichen Abteilungen schauen zu können, ganz unterschiedliche Leute kennenlernen zu dürfen. Am meisten hat mir gefallen, dass das Team in Tornesch mich so toll aufgenommen hat, dass es so familiär ist und man sich wohlfühlen und miteinander sprechen kann. Das ist ein supertolles Arbeitsklima. Die Berufsschulzeit war auch sehr schön, da habe ich viele Leute kennengelernt die ich inzwischen auch als Freunde bezeichnen darf.
3. Du bist mittlerweile seit ein paar Jahren bei Wähler. Wie haben dich Wähler und die Menschen dort persönlich geprägt?
Wähler und die Menschen haben mich insbesondere in Bezug auf mein Selbstbewusstsein geprägt, weil ich einfach gelernt habe, für mich einzustehen. Insbesondere als Frau, wenn man hier in dieser Männerbranche anfängt, muss man lernen sich durchzusetzen, auch ein starkes Selbstbewusstsein zu entwickeln und die Menschen haben mich in dem Sinne geprägt, dass ich mir selbst vertrauen kann, dass ich selbstbewusst sein kann und das hat auch ein bisschen meine Vorurteile gemindert, in dem Sinne, dass man ja oft die Assoziation hat, dass Bauarbeiter dumm sind oder faul in der Schule waren. Aber das ist überhaupt nicht der Fall. Ich habe hier so viele Kontakte knüpfen dürfen, habe tolle Gespräche führen dürfen und das hat schon viel in meiner Weltansicht verändert.
4. Was kommt für dich als nächstes?
Ich habe im Februar 2022 meinen AEVO-Schein gemacht, betreue seit August 2022 eine Auszubildende hier und hoffe als nächstes natürlich, dass wir die Ausbildung gut gewuppt bekommen und ich sie weiterhin unterstützen und begleiten darf. Ich habe parallel dazu noch im September 2021 ein nebenberufliches Studium angefangen: BWL und Wirtschaftspsychologie im Bachelor. Das mache ich noch nebenbei. Also ich arbeite jeden Tag von 06:00 – 15:00 Uhr und dann studiere ich danach noch. Das macht mir auch sehr viel Spaß und ich hoffe natürlich, dass das meine Karrieremöglichkeiten bei Wähler erweitert und dass ich dann noch einen erweiterten Werdegang nach meinem Studiengang hier anschließen kann.
5. Du bist mittlerweile selbst direkte Ansprechpartnerin für Auszubildende. Welche Tipps möchtest du aktuellen Azubis geben, die du gern selbst gehabt hättest?
Tipps die ich den aktuellen Azubis geben würde, die ich selber gerne gehabt hätte: Immer offen zu fragen und die Menschen anzuschreiben oder auch anzurufen hilft immer total, weil viele Menschen hilfsbereit sind und einem auch helfen können. Ich hätte selbst noch gerne den Tipp gehabt, dass man sich mit den anderen Azubis zusammenraufen sollte, weil es einfach hilft, die Ausbildung zu überstehen und man kann sich austauschen. Das habe ich auch mit zwei Azubis gemacht während der Prüfungsvorbereitung für die Abschlussprüfung, das haben wir uns dann ein bisschen zusammen erarbeitet. Das war auf jeden Fall total gut und ein weiterer Tipp wäre auf jeden Fall zu versuchen, selbstbewusst zu sein und aus sich herauszukommen, weil dadurch kann man total viele Leute kennen lernen, gute Gespräche haben. Das ist ein wertvoller Tipp, der mich gestärkt hätte.
Beitrag von April 2020:
Da wir alle gleichermaßen von der momentanen Situation betroffen sind, hat sich natürlich auch mein Tagesablauf und mein privates Leben momentan sehr stark verändert.
Normalerweise hätte ich momentan Berufsschule und würde mit meinen 25 Klassenkameraden im Klassenraum sitzen, Aufgaben des Lehrers bearbeiten und uns gegenseitig austauschen, wann wir die nächste Klausur schreiben und was wir eigentlich nochmal in Rechnungswesen als Hausaufgabe hatten. Doch dies ist momentan natürlich nicht möglich. Wir haben von unserer Berufsschule den nötigen Lernstoff bekommen, um die vergangenen drei Wochen Unterricht nachholen zu können und uns auch weiter auf unsere Abschlussprüfungen vorzubereiten, da die Zwischenprüfung in Schleswig-Holstein aus gegebenem Anlass komplett abgesagt wurde.
Mein Wecker klingelt derzeit zwischen 7 und 8 Uhr, dann stehe ich auf, frühstücke etwas und mache mich genauso fertig, wie ich das auch tue, wenn ich um 7 Uhr im Büro sitzen muss. Danach setze ich mich an mein Laptop und bearbeite die Schulaufgaben und ebenso Home-Office Aufgaben, die wir von Frau Haesche zur Verfügung gestellt bekommen. Wenn ich damit fertig bin, mache ich den Haushalt in der Wohnung meines Freunds und mir und überlege, was ich abends kochen kann. Außerdem versuche ich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde Sport zu machen und mich mit Serien gucken, Umgestalten der Wohnung und Puzzeln weiter zu beschäftigen, bevor mein Freund fertig mit seinem Home-Office ist und wir die Zeit miteinander verbringen können.
Meine Eltern und auch meine Freunde habe ich seit drei Wochen nicht gesehen und auch meine Arbeitskollegen fehlen mir sehr. In unserem Freundeskreis haben wir uns die App „Houseparty“ runtergeladen, mit der man mit 8 Leuten gleichzeitig videotelefonieren kann. Houseparty ist für uns einfach eine großartige Möglichkeit uns zu sehen und auch Zeit miteinander zu verbringen. Auch meine Eltern rufe ich öfter über FaceTime an, um mich mit ihnen auszutauschen und natürlich sicher zu stellen, dass bei ihnen und meinem Bruder alles in Ordnung ist.
Die momentane Situation ist eine Herausforderung für die ganze Welt und deswegen bin ich sehr froh darüber, dass die Solidarität und auch der Zusammenhalt in Deutschland stark gewachsen sind. Es gibt in Schleswig-Holstein sehr viele Möglichkeiten sich gegenseitig zu helfen, zum Beispiel über Anzeigen für Nachbarschaftshilfen oder die Möglichkeit zeitweise in Supermärkten auszuhelfen. Ich finde es sind gerade die kleinen Hilfen, wenn ich zum Beispiel meinem Opa seinen Wocheneinkauf vorbeibringe, die dazu beitragen, dass diese schwere Zeit einfacher und leichter zu ertragen ist.
Für die Zukunft sehe ich, dass die Menschen lernen können stärker zusammen zu halten und mehr Acht auf unsere älteren Mitmenschen zu geben. Es ist wichtig in solchen Zeiten für einander einzustehen und niemanden allein zu lassen.
Ich wünsche mir einfach, dass diese Zeit schnell vorbei geht und wir unser Leben ohne Ängste und Einschränkungen fortführen können. Es ist so einfach dazu beizutragen, indem ihr einfach mit euren Familien Zuhause bleibt.
In diesem Sinne
#stayhome #stayhealthy
Josephine