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Schlagwort: Tiefbaufachabeiter

Peer Mikoleit – bester Azubi seines Jahrgangs

Peer Mikoleit hat im März 2023 seine Ausbildung zum Rohrleitungsbauer als Bester seines Jahrgangs abgeschlossen. Er war der Beste von 40 Auszubildenden der IHK Lüneburg/Wolfsburg. In diesem Beitrag lässt er uns an seinem bisherigen Weg bei WÄHLER teilhaben und berichtet über seine Zukunft im Unternehmen. Zudem spricht Peer über seinen Einsatz als freiwilliger Helfer im Ahrtal nach der Flutkatastrophe.

Peer Mikoleit hat seine Ausbildung zum Rohrleitungsbauer bei der Tief- und Rohrleitungsbau Wilhelm Wähler GmbH als Bester Azubi seines Jahrgangs abgeschlossen - Foto: Natascha Martin
Peer Mikoleit hat seine Ausbildung zum Rohrleitungsbauer bei der Tief- und Rohrleitungsbau Wilhelm Wähler GmbH als bester Auszubildender zum Rohrleitungsbauer seines Jahrgangs abgeschlossen – Foto: Natascha Martin

Wie alt bist du und woher kommst du? 

Ich bin 20 Jahre alt und komme aus Stelle, dass liegt im Süden Hamburgs. 

Was machst du, wenn du nicht gerade im Tiefbau tätig bist?  

In meiner Freizeit gehe ich meistens meinen Hobbys nach. Dazu gehören Bogenschießen und Angeln. 

Wie bist du zu deiner Ausbildung gekommen? 

Ein ehemaliger Mitarbeiter hat mich damals davon überzeugt, ein Praktikum bei WÄHLER zu machen. In meiner Praktikumszeit von 2 Wochen bin ich sehr gut aufgenommen worden und habe schnell gemerkt, dass ich mir eine Zukunft im Unternehmen vorstellen kann. Kurz darauf habe ich meinen Vertrag unterschrieben. 

Wie hast du deine Ausbildungszeit erlebt? Wie wurdest du von WÄHLER unterstützt? 

Meine Ausbildung bei WÄHLER war super. Ich wurde von Anfang an überall unterstützt und habe mich nie allein gelassen gefühlt. Meine Fragen wurden immer beantwortet und Hilfe hat man da bekommen, wo man sie gebraucht hat. Im Ausbildungszentrum hat es mir auch sehr gut gefallen, da die Lehrer einem immer auf Augenhöhe begegnet sind.  

Peer Mikoleit als freiwilliger Helfer im Ahrtal - Foto: Peer Mikoleit

Peer, wir haben erfahren, dass du zweimal nach der Flutkatastrophe im Ahrtal warst und als freiwilliger Helfer vor Ort mitgeholfen hast – Respekt dafür. Wie war es dort und welche Erfahrungen hast du gesammelt? 

Ich habe traurige und schöne Erfahrungen gesammelt. Durch die Flut wurden ganze Existenzen zerstört und die Menschen wussten teilweise nicht mehr weiter. Sie haben aber zusammengehalten und waren überglücklich und dankbar, dass ihnen geholfen wurde. Wir waren zwischenzeitlich bis zu 130 Helferinnen und Helfer und haben dabei geholfen, ganze Weingüter oder Grundstücke von Schlamm zu befreien. Bis heute pflege ich mit einigen noch engen Kontakt.

Als freiwilliger Helfer unterstützte Peer Mikoleit bei den Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe im Ahrtal – Foto: Peer Mikoleit

Warum hast du die Entscheidung getroffen, den Menschen und der Region zu helfen? 

Ich konnte nicht anders, da ich schon immer eine ausgeprägte soziale Ader in mir habe. Ich wollte einfach helfen! Den Anstoß hat jedoch meine beste Freundin gegeben, die vor mir schon einmal dort war. 

Peer Mikoleit (oben, 2. v. l.) mit weiteren Helfern im Ahrtal - Foto: Peer Mikoleit
Peer Mikoleit (oben, 2. v. l.) mit weiteren Helferinnen und Helfern im Ahrtal – Foto: Peer Mikoleit

Wie geht es nach deiner Ausbildung weiter? 

Ich bin zu den Schweißern gewechselt und habe angefangen die Scheine zum Stahlschweißer zu machen. Ich werde nun im Vorrichten angelernt, weil der jetzige Vorrichter nächstes Jahr in Rente gehen wird. Somit zählt zu meinen neuen Aufgaben das Vermessen und Verlegen von Leitungen. 

Hast du dir bestimmte Ziele für deine Zukunft bei WÄHLER gesetzt? 

Klar ist, dass ich mich hocharbeiten und weiterbilden möchte. Mir stehen viele Möglichkeiten offen, da WÄHLER das Thema Weiterbildung fördert. Ich kann den Meister machen, aber kann mir auch noch vorstellen, zu studieren. 

Wem kannst du deine Ausbildung empfehlen? 

Wenn man gerne draußen und im Team arbeitet, dann kann ich die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer sehr empfehlen. Man muss ein Teamplayer sein, da auf der Baustelle nichts allein funktioniert und ein guter Teamzusammenhalt ist die Grundlage für das Gelingen eines Projektes. 

Wenn du den neuen Azubis einen Tipp mit auf Weg geben könntest, welcher wäre es? 

Am wichtigsten ist es, dass man seinem Ausbilder gehorcht und ihm vertraut. Zudem sollte man in der Schule nicht den Anschluss verlieren und motiviert sein. 

Was war dein Erfolgsrezept, deine Ausbildung so gut abzuschließen? 

Ich habe mir von Anfang das Ziel gesetzt, dass ich meine Ausbildung sehr gut abschließen möchte und war sehr ehrgeizig. 

Was macht dir am meisten Spaß an deiner Arbeit und motiviert dich jeden Tag aufs Neue? 

Bei uns herrscht ein sehr entspanntes Arbeitsklima und keiner nimmt sich zu wichtig. Es macht Spaß, im Team zusammenzuarbeiten und jeder hat mal einen lockeren Spruch auf Lager. Zudem ist der Beruf des Rohrleitungsbauers sehr abwechslungsreich, denn man ist auf vielen verschiedenen Baustellen unterwegs. 

Peer Mikoleit in seiner Tätigkeit als Tiefbaufacharbeiter - Foto: Natascha Martin
Peer Mikoleit bei der Arbeit als Rohrleitungsbauer – Foto: Natascha Martin

Ein buchstäblich langer Weg zu Kuhlmann

Im August starteten viele neue Gesichter ihre Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter bei Kuhlmann. Für zwei von ihnen war die Anreise mit ca. 7000 Kilometern unglaublich lang. Wie das sein kann? Tselmeg Baasansuren und Munkhbat Erdenebat stammen aus der Mongolei und sind extra für die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter nach Deutschland gekommen. Wie es Tselmeg und Munkhbat geht und wie das Projekt zustande kam, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Munkhbat Erdenebat und Tselmeg Baasansuren sind als Auszubildende der Kuhlmann Leitungsbau GmbH im Ausbildungszentrum Bau in Hamburg
Munkhbat Erdenebat und Tselmeg Baasansuren sind als Auszubildende der Kuhlmann Leitungsbau GmbH im Ausbildungszentrum Bau in Hamburg – Foto: Seier GmbH

Vor ein paar Monaten haben wir unsere Kuhlmann-Azubis im AZB Hamburg (Ausbildungszentrum Bau Hamburg) besucht. Bei dieser Gelegenheit hatten wir auch die Möglichkeit, uns mit Tselmeg und Munkhbat zu unterhalten. Für die beiden war es buchstäblich ein langer Weg, bis sie hier bei Kuhlmann gelandet sind. Nicht nur zahlreiche Kilometer, sondern auch viel Zeit haben die beiden auf ihrem Weg zu Kuhlmann investiert. Um die Ausbildung in Deutschland antreten können, haben sie bereits ein Jahr im Vorfeld angefangen, Deutsch zu lernen. Bekanntlich ist eine Fremdsprache ja immer einfacher zu verstehen als zu sprechen. Bei unserem Gespräch wurde aber klar, dass die beiden auch in Sachen Deutsch das Wichtigste schon auf dem Kasten haben.

Interview vom 11.01.2023

Wie alt seid ihr?

„Ich bin 21 Jahre alt.“ – Tselmeg

„Ich bin 23 Jahre alt.“ – Munkhbat

Wie habt ihr von der Organisation erfahren?

„Wir wurden von der Agentur Tuvd kontaktiert.“ – Tselmeg

„Genau, so war es bei mir auch.“ – Munkhbat

Ihr macht die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter mit Schwerpunkt Rohrleitungsbau. Was genau gefällt euch an dieser Ausbildung?

„Ich glaube alles an dieser Arbeit gefällt mir.“ – Tselmeg

Ihr lebt jetzt mittlerweile schon seit ein paar Monaten in Deutschland. Ist der Unterschied sehr groß?

„Alles ist anders für mich, die neue Kultur, neue Leute und eine neue Gesellschaft.“ Tselmeg

Ihr habt ja bereits vor eurer Ankunft schon einen Deutschkurs gemacht und sprecht mittlerweile schon sehr gut die Sprache. Ist es manchmal trotzdem schwer, sich zu verständigen?

„Manchmal ist es schwer verständlich aber für mich ist das kein Problem, weil mir meine Kollegen helfen und ich kann so mein Deutsch verbessern.“ – Tselmeg

„Wenn wir Probleme haben, dann bekommen wir Hilfe.“ – Munkhbat

Könnt ihr euch vorstellen, dass ihr auch euren Freunden empfehlen werdet, am Projekt teilzunehmen?

„Die Möglichkeit einer dualen Ausbildung gibt es in der Mongolei nicht. Daher werde ich meinen Freunden gerne empfehlen, an diesem Ausbildungsprojekt in Deutschland teilzunehmen.“ – Tselmeg

„Ich habe bereits einen meiner Freunde in der Mongolei dazu gebracht, dass er auch an dem Projekt teilnehmen wird. Er macht gerade noch ein Studium, aber danach möchte er herkommen.“ – Munkhbat

Wisst ihr schon, was ihr nach eurer Ausbildung in Deutschland machen werdet?

„Ich mache eine Weiterbildung oder arbeite in meinem Betrieb.“ – Tselmeg

„Ich auch, ich möchte gerne hierbleiben und auch meinen Meister machen.“ – Munkhbat

Ihr seid so weit gereist. Habt ihr manchmal auch Heimweh?

„Natürlich vermissen wir unsere Familien und Freunde, aber wir sehen sie bei unserer nächsten Heimreise wieder.“ – Tselmeg

Steht schon fest, wann ihr eure Familien sehen werdet?

„Wenn ich Zeit habe, werde ich im August 2024 in die Mongolei fliegen.“ – Tselmeg

Wie lange ist man denn unterwegs, bis man dort ankommt?

„Wir fliegen 12 Stunden und fahren dann noch ein Stück mit dem Auto. Von Deutschland bis in die Mongolei sind es ca. 7.000 Kilometer.“ – Tselmeg

Karte, die den Weg von der Mongolei nach Deutschland aufzeigt.
Tselmeg Baasansuren und Munkhbat Erdenebat haben auf ihrem Weg von Ulaanbaatar (Mongolei) nach Lüneburg ungefähr 7.000 Kilometer hinter sich gelassen – Foto: Seier GmbH

Starke Kontraste zwischen Deutschland und der Mongolei

Dass sich die deutsche und die mongolische Kultur in vielen Dingen unterscheiden, ist bei 7.000 Kilometer Distanz wenig überraschend. Aber wo fällt dieser starke Kontrast besonders auf? Zum Beispiel am Nationalsport. In Deutschland liegt auf Platz 1 wohl wenig überraschend der Fußball. In der Mongolei steht an erster Stelle der Kampfsport, genauer das Mongolische Ringen. Trotzdem üben die beiden in ihrer Freizeit aber einen anderen Sport aus. „Ich spiele schon seit 10 Jahren Basketball“, erzählt Munkhbat. „Und ich seit 5 Jahren“, ergänzt Tselmeg. Auch hier in Deutschland wollen sich die beiden in diesem Jahr einem Basketball-Verein anschließen.

Auch die Esskultur ist eine andere. Die Frage, aus was die Mahlzeiten in der Mongolei für gewöhnlich bestehen, kann Munkhbat schmunzelnd mit einem Wort beantworten: „Fleisch.“ Als vegetarisch oder als vegan lebender Mensch hat man es dort schwer. Das bestätigen auch die beiden Azubis lachend. Egal ob einfach so oder als Füllung in Teigtaschen, das Grundnahrungsmittel hat in fast jedem Gericht Platz. Und weil man mongolische Gerichte nicht gerade im Supermarkt findet, bringt Tselmeg das Stück Heimat in die WG-Küche der beiden Azubis: „Ich koche selbst und höre dabei Musik“, erklärt der 21-Jährige.

In Sachen Tagesablauf dagegen gibt es in der Mongolei wenig Unterschiede zu Deutschland. Aufstehen, Schule, Essen, mit Freunden treffen. Das kennen auch unsere deutschen Azubis. Bei Tselmeg und Munkhbat nahm der Deutschkurs vor ihrer Abreise viel Platz in ihrem Stundenplan ein. Die Sprache können sie mittlerweile sehr gut sprechen, mit dem Verstehen geht es noch besser. Um ihr Deutsch zu verbessern, sehen sie sich Filme mit deutscher Synchronisation an, lesen deutsche Zeitungen oder Bücher mit deutscher Sprache. Sie engagieren sich, um voranzukommen. Nicht nur dafür werden sie hier oft gelobt, auch für ihre Leistungen in der Berufsschule erhalten sie viel Anerkennung. Man merkt schnell, dass ihnen die Ausbildung bei Kuhlmann viel Spaß macht. Munkhbat möchte sogar auch einen seiner Freunde nach seinem Studium nach Deutschland holen, sodass er den gleichen Weg gehen kann, wie er.


Mittlerweile sind sechs Monate seit unserem letzten Besuch vergangen. Wie hat sich das Leben der beiden mongolischen Auszubildenden in Deutschland seitdem verändert? Ziemlich stark, wie wir nach unserer erneuten Unterhaltung festgestellt haben.

Interview vom 13.06.2023

Wie geht es euch jetzt?

„Mir geht es sehr gut.“ – Munkhbat

„Mir auch.“ – Tselmeg

Macht euch die Ausbildung immer noch Spaß?

„Ja, wir sind mittlerweile fest in den Kolonnen angekommen. Ich bin bei Ronny. – Tselmeg

„Ich bin bei Sergej in der Kolonne, dort sind viele Mitarbeiter, die aus anderen Ländern kommen, das ist dann einfacher. Auch die Berufsschule ist immer noch super.“ – Munkhbat

Beim letzten Besuch hattet ihr erzählt, dass ihr mit Basketball hier anfangen wollt, spielt ihr regelmäßig?

„Ja auf jeden Fall.“Munkhbat

„Jeden Freitag sind wir beim Basketball.“Tselmeg

Als Auszubildende habt ihr natürlich auch ganz normal Urlaubsanspruch. Habt ihr denn in diesem Jahr schon Urlaub gemacht?

„Ja, wir sind nach Stuttgart gereist. Dort haben wir einen Freund besucht. Wir sind dort mit dem Zug hingefahren.“ – Munkhbat

Plant ihr denn, den Führerschein zu machen?

„Nein, ich momentan nicht.“ – Munkhbat

„Ich werde im nächsten Jahr auch den Führerschein machen.“ Tselmeg

Wann habt ihr das nächste Mal Urlaub?

„Am 11. Juli haben wir uns Urlaub genommen, da an diesem Tag in der Mongolei das Nationalfest stattfindet.“ Munkhbat

Mittlerweile ist es ja wärmer geworden. Kennt ihr diese warmen Temperaturen aus der Mongolei?

„Ja natürlich. In der Mongolei ist es im Winter sehr viel kälter als in Deutschland und im Sommer heißer. Es gibt vier Jahreszeiten.“ Munkhbat

Tselmeg, kochst du immer noch für euch beide?

„Nein, mittlerweile kochen wir ziemlich ausgeglichen.“ Tselmeg

„Bei uns gibt es sehr oft Fleisch mit Reis und Gemüse. Im AZB erhalten wir Frühstück und Mittagessen in der Kantine.“ Munkhbat

Wie beschäftigt ihr noch in eurer Freizeit?

„Wir spielen auf der Konsole FIFA. Andere Dinge aber auch.“ Munkhbat

„Nur bei FIFA sind wir aber gut.“ Tselmeg

Was steht als nächstes bei euch an?

„Bald sind unsere Zwischenprüfungen.“ Munkhbat

„Genau. Im AZB findet bald unsere Praxis-Prüfung statt.“ Tselmeg

Habt ihr Angst davor?

„Probleme gibt es aktuell noch mit dem Leseverstehen, aber das schaffen wir schon.“ – Munkhbat

„Angst haben wir nicht.“ Tselmeg


Kuhlmann Auszubildende beim Pizzaessen in Hamburg
Weil sich Mark Roßbach (Leiter Personalmanagement) für deren Unterstützung beim BAUFestival bedanken wollte, lud er die Auszubildenden, darunter auch Tselmeg und Munkhbat, zum spontanen Pizzaessen in der Hansa-Residence in Hamburg ein – Foto: Seier GmbH