Spezialtiefbauer (m/w/d)
Damit das Fundament stimmt.
Was machen Spezialtiefbauer?
Ihr Tätigkeitsschwerpunkt liegt darin, besonders tragfähige Fundamente für verschiedenste Bauwerke zu erschaffen. Dafür arbeiten Spezialtiefbauer/innen sowohl im Neubau als auch in der Sanierung und Instandsetzung und schaffen optimale Voraussetzungen für große Bauvorhaben.
Dabei werden tiefe Baugruben, Gründungselemente, Verbauelemente, Verankerungssysteme und Unterfangungen hergestellt. Auch Bodenverdichtungen und nötige Bodenverbesserungen werden durchgeführt.
Die duale Lehre zum/zur Spezialtiefbauer/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie und Handwerk mit einer Dauer von drei Jahren.
Ausbildungsvoraussetzungen
Typische Branchen für Spezialtiefbauer
Typische Aufgaben für Spezialtiefbauer
Aufgaben und Tätigkeiten der Spezialtiefbauer im Überblick
Tragfähige Fundamente als Grundlage
Spezialtiefbauer/innen sind für die Erstellung von besonders tragfähigen oder komplizierten Fundamenten zuständig und sorgen mit sehr tiefen Verankerungen im Baugrund für die nötige Stabilität. Gerade das Fundament für Eisenbahnschienen, Straßen, oder Einkaufszentren muss einer hohen Belastung standhalten können.
Überprüfung der Bodenbeschaffenheit
Spezialtiefbauer verrichten ihre Arbeiten auf wechselnden Großbaustellen und arbeiten fast ausschließlich im Freien an der frischen Luft. Zu ihren Aufgaben gehört es zu Beginn eines Auftrages mittels Sondier- oder Aufschlussbohrungen Bodenproben zu entnehmen und diese auf ihre Zusammensetzung zu überprüfen.
Ihre weitere Arbeit wird dann entsprechend der identifizierten Bodenschichten und der Beschaffenheit und Tragfähigkeit des Baugrundes weiter geplant.
Stabilisation der Baugrubenwände mit Verbau
Im Anschluss können die nötigen Arbeitsgeräte und Baustoffe bestimmt werden. Nun orientiert sich der Spezialtiefbauer an den Plänen der Ingenieure und hebt eine Baugrube aus. Zu ihren Aufgaben gehört es auch einen Verbau zu errichten, um damit die hohen Grubenwände von innen zu stabilisieren. Dieser Verbau besteht zum Beispiel aus Ankersystemen aus Stahl, mit denen auch Felswände abgesichert werden können.
Als Verankerungen werden Elemente zur Lastabtragung von Zugkräften von Bauteilen oder Erdkörpern in den umliegenden Bodenschichten bezeichnet.
Sicherung des Baugrundes
Spezialtiefbauer stellen dann, je nach Beschaffenheit des Bodens, Gründungspfähle aus Holz oder Beton her. Diese sollen die Belastung des geplanten Bauwerkes auf den Boden übertragen. Zur Sicherung des Erdbodens bzw. des Baugrundes, werden Stahlrohre mit Verrohrungsmaschinen in die Baugrube getrieben.
Nun wird die Erde aus diesen Stahlrohren heraus gebaggert, damit eine Betonmischung in die Hohlräume gegossen werden kann. Nun werden die Stahlrohre wieder entfernt, bevor sich der Beton zu sehr verhärtet.
Grundwassersenkung und -ableitung
In tiefen Baugruben und -gräben sammelt sich schnell Grundwasser. Aus diesem Grund müssen Spezialtiefbauer das Grundwasser senken, damit die Baugrube trocken bleibt. Durch die Errichtung von Röhren- und Brunnensystemen lässt sich das Wasser sammeln und gleichzeitig ableiten.
Auch bei Gebäuden, die sich bereits durch einen unsicheren Baugrund, oder ein fehlerhaftes Fundament abgesenkt haben, kann der Spezialtiefbauer weiterhelfen. Sie setzen nicht nur Gebäude wieder instand, sondern ergreifen mit ihren Spezialkenntnissen auch Maßnahmen zur Sanierung von verschiedenen Böden und Grundwasser.
Spezialtiefbauer – Verdienst in der Ausbildung
Zu Beginn der Ausbildung wird im ersten Lehrjahr ca. 609 – 690 Euro ausgezahlt. Im zweiten Lehrjahr kann dem Auszubildenden bereits ein Gehalt von ca. 830 – 1.060 Euro ausgezahlt werden. Im dritten Jahr können bis zu ca. 1.050 – 1.340 Euro als Spezialtiefbauauszubildender verdient werden – das ist ein Lohn der weit über dem Durchschnitt der meisten Ausbildungsberufe liegt. Urlaubs- und Weihnachtsgeld wird zusätzlich ausgezahlt.
Die Berufsausbildung zum/zur Spezialtiefbauer/in ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach können attraktive Weiterbildungen wahrgenommen werden, wie zum Beispiel die des Poliers, um Leiter einer Baustelle oder eines Baustellenabschnitts zu werden.
Karrierechancen für Spezialtiefbauer
Nach der abgeschlossenen Berufsausbildung zum/zur Spezialtiefbauer/in ergeben sich gute Berufschancen. Mit einem Spezialisierungslehrgang kann zum Beispiel eine Prüfung zum Bohrgeräteführer oder sogar zum Sprengmeister abgelegt werden.
Auch andere Fort- und Weiterbildungen sind möglich, um selber Ausbilder, Techniker mit der Fachrichtung Bautechnik, oder um Polier einer großen Baustelle zu werden.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung bietet sich ein Studium im Bauingenieurwesen an, um seine Fähigkeiten auch an einer Universität oder Fachhochschule zu erweitern.